Die Anlagensteuerung


Eines war für mich schon zu Zeiten der N-Anlage vollkommen klar, meine Anlage würde digital gesteuert. Bereits zu den Anfängen der ersten Digitalsteuerungen weckten diese sofort mein Interesse, konnte ich doch damit zwei meiner Interessen sinnvoll miteinander verknüpfen. Und da ich angesicht des unter die Anlage näher dargestellten Kellerraumes über zumindest ausreichend Fläche verfügte, war mir auch von Anfang an klar, mich nicht mit einer Kleinstanlage begnügen zu wollen (auch wenn dies meiner Familie vielleicht besser gefallen hätte).

Mir gefiel und gefällt dabei die Möglichkeit, entweder selbst in die Rolle des Lokführers, des Fahrdienstleiters oder auch nur des genüsslichen Betrachters schlüpfen zu können. Außerdem macht es mir einfach Spass, die Fahrstraßen sowie Zugbewegungen in der jeweiligen Software einzurichten. Es ist schon ein g.... [äh auf diese Seite könnten Kinder kommen] schönes Gefühl, wenn nach getaner Programmierung ein Zug irgendwo herkommt, am Bahnsteig punktgenau anhält, und wieder losfährt. Oder zwei Züge wie im Original - auf einen Bahnhof zufahrend - quasi um die Reservierung des Einfahrblockes kämpfen.

Weiterer Punkt, ich löte durchaus gerne die erforderlichen Platinen. Ich empfinde es einfach als entspannend im Sommer auf unserer Terasse sitzend die Bauteile zusammen zu bauen. Das braucht zwar ein wenig Übung und die etwas kniffeligeren Teile mittlerweile auch die Lupenleuchte im Keller, aber irgendwann ist wieder ein Teil fertig, das dann in den ersten Regentagen unter der Anlage seinen Platz finden kann. Nebenbei sind die dafür erforderlichen Bausätze um einiges günstiger als die Produkte der üblichen Verdächtigen und vergleichsweise gut verfügbar.


Zum Zeitpunkt des Baus der N-Anlage stand die Digitaltechnik nicht unbedingt am Anfang, dennoch war das Angebot noch recht überschaubar. Damals fiel meine Wahl aufgrund der insbesondere in N-Spur deutlich besseren Fahreigenschaften auf selectrix(c). Die Decoder waren schon klein genug, in allen relevanten Loks Platz zu finden. Und es gab einige flankierende kleinere Hersteller, die die damals noch bestehenden Produktlücken füllten. Besonders erwähnt sollen hier die Bausätze von Uwe Magnus werden, der auch bei kleineren Problemen immer mit Rat und Tat beiseite stand. Und noch eines war entscheidend. Relativ einfach konnte man zwei Zentralen verwenden. Eine für das Fahren, die andere für Schalten und Rückmeldung. Damit war es theoretisch möglich, 111 Loks digital mit unterschiedlichen Adressen anzusprechen und auf dem zweiten Bus den Rest laufen zu lassen.

Gesteuert wurde das Ganze damals mit dem Traincontroller von Freiwald & Co., damals noch in der (Test-)Version 5.1. Mit dem Ergebnis war ich eigentlich ganz und gar zufrieden. Ein Grund weshalb ich trotz Verkaufs aller Lokdecoder (mit den dazugehörigen Loks) die restlichen Komponenten bis heute behalten haben. Wer weiß, wozu sie noch gut sind.


Während meiner künstlerischen Pause hatte sich natürlich auch die Digitaltechnik weiterentwickelt, vermutlich mehr, als die Modellbahn als solches. DCC entwickelte sich mehr und mehr zum Standard, vergleichbar mit der Entwicklung bei den Videorecordern in den 80-iger Jahren. Hinzu kommt, dass die Steuerung für das Faller Car System bisher ausschließlich auf DCC-Basis funktionieren. Also musste als erstes eine DCC-Zentrale her. Aber welche ?

Mehr oder minder durch Zufall stieß ich auf das Open-Source Projekt Open-DCC, das hier in Deutschland durch den unermüdlichen Einsatz von Wolfgang Kufer vorangetrieben wird. Die Z1 war genau das, was ich suchte. Keine Abhängigkeiten von Modellbahnfirmen, die heutzutage auch nur noch eine begrenzte Halbwertszeit haben - technisch mit einer sonst als intiligent angesehenen Box auf Augenhöhe. Die erforderlichen Teile konnte ich hier für überschaubares Geld relativ leicht beziehen. Allerdings sollte man die Hinweise auf erforderliche Löterfahrung ernst nehmen. Das ist kein Einsteigerprojekt. Bei mir klappte der Zusammenbau dank excellenter Dokumentation flüssig und einwandfrei, wenngleich ich einen im Internet vorhandenen virtuellen Bestückungsplan erst bei der Hälfte des Bauens entdeckte. Die Inbetriebnahme empfand ich nicht ganz so einfach aber Geduld und Unterstützung im OpenDCC-Forum führten am Ende zum Erfolg.

Auch bei der Auswahl der Software musste ich einige Zeit suchen. Natürlich wurde auch der Train-Controller weiterentwickelt und bietet in der heute angebotenen Version einiges an Features. Was mich aber verschreckt hat, ist - bei allem Respekt vor dem sicher umfänglichen Programmieraufwandes des Autors - der Preis. Außerdem bin ich mir noch nicht sicher, wie innovationsfreudig das Produkt auf den aufkommenden Trend von BiDiB reagiert. Aber wie es auch sei, Abwarten ist dabei bestimmt kein Fehler. Also habe ich mir (egal ob vorläufig oder endgültig) zunächst mit Rocrail geholfen. Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein Open-Source-Projekt, das mittlerweile viele Freunde gefunden hat.

Mittlerweile habe ich mich in Rocrail schon relativ weit eingearbeitet und meinen Plan entwickelt. Wenn Ihr diesen hier herunterladet werdet Ihr erkennen, das noch viele Adressen virtuell vergeben sind. Zwar nenne ich zwischenzeitlich mehrere GBMBoost mit noch mehr GBM16T sowie einige Light / One Controll mein Eigen. Allerdings bin ich hier noch eher in der Test- und Experimentierphase. Dennoch sind bereits ein kompletter Schattenbahnhof, einige weitere Streckenabschnitte sowie einige Steuerungselemente und Servoweichen angeschlossen, mit einer Servoweiche kämpfe ich noch.

Ausblick:
Wenn nunmehr in absehbarer Zeit den vierten Bauabschnitt fertigstellen werde, wird sich die Situation stark verändern. Dann nämlich werde ich nach und nach eine Vielzahl von enter- und in-Meldern anschließen und dann ausgiebig die Automatikfunktionen testen. Bei einer digitalisierten Lok habe ich die CV-Einstellungen soweit optimiert, dass diese samtweich anfährt und abbremst. Diese hieraus generierten Erkenntnisse werde bei der Stromtrennung (enter-/in Abschnitte) im Schattenbahnhof  berücksichtigen.

Fernsehturm Pavilion 1

Was wäre eine Großstadt - und dazu durfte sich Berlin auch im geteilten Zustand immer zählen - ohne einen hektischen, ja geradezu turbulenten Straßenverkehr. Kurfürstendamm, Unter den Linden, Friedrichstaße und vor allem der Potsdamer Platz - letzterer mit einer längeren Pause - zählten von je her zu den verkehrsreichsten Orten in ganz Deutschland.

Auch auf meiner Anlage soll dieser angemessen dargestellt werden, ohne sicher das hektische Treiben der Realität wirklich einfangen zu können. Neben den typischen Berliner Bussen werden natürlich auch andere im Spree-Athener Straßenbild wahrzunehmende LKW und PKW - wie immer möglich mit erkennbarem Bezug zur Stadt - auf Basis des Faller Car Systems (c) und gesteuert mit Hilfe des OpenCarSystems sowie Strassenbahnen unterwegs sein.

Auf den Seiten dieser Rubrik berichte ich über den Bau der Straßen, handelsübliche und um- oder selbst gebaute Straßenbahnen sowie die Umrüstung von Fahrzeugmodellen. Auch die Steuerungstechnik soll zu Wort kommen.

2BAfertig Small

Wie Ihr auf meinem Marktüberblick sehen könnt (oder eventuell schon gesehen habt), sind zwar mehr Fahrzeuge des Berliner Nahverkehrs verfügbar, als man gemeinhin denkt. Aber etliche von mir begehrte Fahrzeuge sind nicht oder nur mit meinem Modellbahnetat nicht vereinbaren Preisen zu erstehen. Andere wiederum gibt es nicht als Fertigmodelle, sondern nur als Bausätze. Oder gar nur Ätzfolien, bei denen man vom Wohlwollen des Konstrukteurs abhängig ist, diese auch wirklich verwenden zu können (glaubt doch bitte nicht ernsthaft, das ein Entwickler Folien im Internet veröffentlicht, die man einfach kopieren und anschließend zu einem Ätzbetrieb tragen könnte - ich verstehe das, angesichts der vielen Arbeit, die darin steckt, gut).

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